Leuchtturm Leonding Meixnerkreuzung
EU-weit offener, 2-stufiger städtebaulicher Wettbewerb
Leonding/Linz, Austria
1.Preis
in Kooperation mit studio blaugruen, Landschaftsarchitektur
Die Meixner Kreuzung stellt das Zentrum des Harter Plateaus dar, welches stadträumlich und funktional Teil der Kernzone Leondings ist. Die Kernzone spannt sich von Norden, dem historischen Stadtzentrum mit dem Rathaus, über die 4-spurige Westbahntrasse mit dem Bahnhofsbereich, einem überregionalen Grünzug, bis nach Süden zur Meixner-Kreuzung. Die Kernzone deckt Funktionen der Verwaltung, Bildung, Kultur, des Sports, Handels, der Gastronomie, Gesundheit und Dienstleistungen in unterschiedlichen Ausprägungen ab.
In diesen urbanen Kontext eingebettet versteht sich das zukünftige Areal Meixnerkreuzung als ein diese Teilbereiche ergänzendes, multifunktionales Zentrum, welches nicht nur zehntausenden Menschen aus den umliegenden Gemeinden tagtäglich als Mobilitätsdrehscheibe zur Verfügung stehen wird sondern auch ein Wohn-, Arbeits-, Lern-, Kultur-und Erholungsraum der zum Bleiben und Verweilen einlädt.
Das neue Zentrum oszilliert zwischen dicht bebautem Raum, weiter Landschaft und wilder Natur. Die Bebauung konzentriert sich entlang der Grundstücksgrenzen und lässt ein offenes Feld in der Mitte des Areals frei. Der südliche Rand bleibt unbebaut sodass der bestehende und zu erhaltende Grünzug St. Isidor einfließen und einen Übergang zum Naturraum herstellen kann.
Cluster
Am Areal sind 3 Cluster mit jeweils unterschiedlichen Nutzungsschwerpunkten angelegt. Die Dimensionierung als auch die Maßstäblichkeit der darin angeordneten Baukörper leiten sich aus den benachbarten Typologien (Großmarkt, landwirtschaftliche Betriebe, Wohnbauten) und deren Körnung ab. Zentrum jedes Clusters ist ein Binnenplatz um den sich die einzelnen Baukörper gruppieren. Die dazwischen angelegten Gassen sind so positioniert dass sie in die benachbarten Cluster überleiten sowie Blickbeziehungen zum umliegenden Stadtraum und zum offenen Feld herstellen. Sequenzen von engen und weiten Räumen wechseln einander ab.
Nutzungen/Programmierung
Der inhaltliche Fokus von Cluster 1 liegt im Einzugsbereich der öffentlichen Verkehrsinfrastrukturen und bietet aufgrund der hohen Frequenz an dieser Stelle Einrichtungen mit Schwerpunkt Veranstaltung und Bildung an. Die neue Kürnberghalle wird hier verortet. Cluster 2 versteht sich aufgrund der Nähe zum zukünftigen Bildungscampus mit neu errichteter Digital-AHS als Technologiecluster. Hier liegt der Schwerpunkt auf Arbeiten, Forschen und Produktion. Cluster 3 widmet sich dem Wohnen und schlägt Gesundheitseinrichtungen wie ein Ärzte- und Therapiezentrum vor.
Zonierung der Gebäude
Sämtliche Gebäude sind nutzungsoffen konzeptioniert. Grundsätzlich gliedern sich die Baukörper in 1-2 geschossige Erdgeschosszonen und den darüber liegenden Geschossen die aufgrund von Vor-und Rücksprüngen nicht nur überdachte Bereiche generieren, sondern die Zonierung der Baukörper sichtbar machen. Den Abschluss bilden mehrgeschossige „Kronen“-Aufsätze und Dachterrassen die als Aufenthaltszone zur Verfügung stehen.
Auszug aus dem Juryprotokoll: "Die Strahlkraft des Leondinger Leuchtturms ist in die gesamte städtebauliche Setzung eingeschrieben. Zur Welser Straße hin formuliert die liegende quadratische Kubatur des Veranstaltungszentrums im Dialog mit der Esplanade und der „Bühne“, die eine platzartige Erweiterung der Kürnberger Halle darstellt, einen signifikanten Auftakt mit hoher Aufenthaltsqualität und einladender Adressbildung. Insbesondere der Dialog zwischen Veranstaltungszentrum, „Bühne“ und Bildungshaus, das den östlichen Abschluss des Ensembles bildet, spannt eine überzeugende Raumkonfiguration auf. Dabei bildet die Esplanade ein atmosphärisches Vorfeld, das als nach innen und außen wirkender Filter zur „Bühne“ fungiert."
"Insgesamt demonstriert das Projekt eine kraftvolle Sensibilität, womit eine für den speziellen Ort überzeugende Zeichensetzung gelingt, die über eine spannende räumliche Vielfalt mit hoher, differenzierter Aufenthaltsqualität verfügt."
Programm: Veranstaltungshalle, Museum, Galerie, Bürgerinnenservice, Stadtarchiv, Bibliothek, Bildungseinrichtungen, Technologiezentrum, Wohnen, Gesundheitseinrichtungen, Dienstleistung und Handel; das offene Feld, Grünräume, Freiräume; Arealfläche: 26.880 m2;